Schwarzes Herz (D.I. Grace) – M. J. Arlidge

Der Thriller „Schwarzes Herz“ fiel mehr weniger wegen der Covergestaltung auf, als durch den Klappentext, der einen interessanten Serienmörder versprach, der auch durchaus blutig ans Werk geht. Die Ermittlerin Detective Inspector Helen Grace ist mir bisher genauso über den Weg gelaufen wie der Autor M.J. Arlidge. Dabei ist der Autor mit seiner D.I. Grace Reihe wohl ziemlich erfolgreich, da die Reihe in 27 Ländern verlegt wird. M.J. Arlidge hat auch beruflich viel mit Krimis und Thrillern zu tun. Er war 15 Jahre lang als Drehbuchautor für die BBC tätig und besitzt jetzt eine eigene Firma für Krimiserien. Aber komme ich zu dem Klappentext, der mich schließlich zu dem Buch hat greifen lassen:

„Der Schein trügt. Die ganze Nacht hat Eileen Matthews auf ihren Mann gewartet. Vergeblich. Und mit wachsender Sorge. Denn Alan – ein liebevoller Vater, in der Kirche aktiv, allseits geschätzt – ist noch nie einfach fortgeblieben. Als es frühmorgens endlich klingelt, liegt ein Päckchen vor der Haustür. Es enthält ein menschliches Herz. Alans Herz.

Detective Inspector Helen Grace und ihr Team finden seine verstümmelte Leiche in einem leerstehendem Haus in Southamptons Rotlichtbezirk. Was wollte Alan dort? Als ein weiterer Mann ermordet wird, das Herz herausgerissen, ist offensichtlich, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Und Helen ahnt, dass die toten Männer nicht ganz so unbescholten waren, wie es nach außen den Anschein hatte …“

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„Schwarzes Herz“ ist der zweite Band der D. I. Grace Reihe, in den man aber auch ohne den ersten Band einen guten Einstieg findet. Mein erster Kontakt mit der Ermittlerin Helen war durchaus interessant, da sie auf den ersten Blick nicht die Überfliegerin zu sein scheint. Denn neben der Aufklärung der Morde, von denen sie im Laufe der Geschichte sogar abgezogen wird, hat sie auch mit ihrer neuen Vorgesetzten zu kämpfen, mit der sie sich nicht ganz so grün ist. Dadurch findet die Geschichte und die Weiterentwicklung der Protagonistin an mehreren Schauplätzen statt, was durchaus Fahrt in die Geschichte bringt, aber in ihrer manchmal wenig subtilen Art auch etwas erschlagen kann. Arlidge schafft es zu Beginn den Leser mit den Morden und den Geschehnissen ebenso zu verwirren, wie die Ermittler. Auch wenn der Leser teilweise die Morde miterlebt, werden die Zusammenhänge erst in der zweiten Hälfte des Thrillers klarer und sichtbar. Dann sind sie aber irgendwann auch leicht zu durchschauen.

Insgesamt schafft es Arlidge interessante Figuren mit Tiefgang zu zeichnen, die nicht nur platt und klischeehaft wirken. Sie haben ihr eigenes Leben und ihre eigenen Erfahrungen, was spürbar wird. Auch Grace ist nicht platt, jedoch folgt ihr Aufbau meiner Meinung nach einem erfolgreichen Aufbau im Thriller – Krimi-Genre. D.I. Grace ist sehr gut auf ihrem Gebiet, geht aber auch mal unkonventionellere Wege und beschleunigt gerne Vorgänge. Dazu hat sie selbst eine Vorgeschichte, die sie mitunter belastet oder auf sie zurückfällt. Sie ist kein gebrochener Charakter, aber sie ist dadurch nach dran, da sie in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. Insgesamt neigt sie auch zu Alleingängen. Gut verpackt kann ich dieser Konstellation bei einigen Thrillern durchaus etwas abgewinnen, aber hier stieß es mir doch irgendwann ein wenig auf. Woran das genau lag, kann ich dabei gar nicht bezeichnen. Aber es muss an dem klassischen Aufbau liegen. Denn D.I. Grace selbst, war wir überwiegend sympathisch im Roman.

Die Sprache des Thrillers ist einfach und unterhaltsam zu lesen. Arlidge versteht es passagenweise Spannung und Schnelligkeit aufzubringen und den Leser am Geschehen und der Handlung zu halten. Dazu dienen auch die Perspektivwechsel zwischen D.I. Grace und des Täters.

Fazit: „Schwarzes Herz“ ist kurzweilig, spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Lektüre ist vor allem für diejenigen empfehlenswert, die sehr gute Ermittler mit Eigensinn und Alleingängen mögen, denen auch noch Probleme aus der Vergangenheit anhaften.

 

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