Business Class – Geschichten aus der Welt des Managements

Letztes Jahr haben mich Kurzgeschichten beschäftigt. Dies kam vor allem durch die Schule, für die ich immer wieder passende Geschichten für meine Schüler gesucht habe. Als mir dann „Business Class“ von Martin Suter in die Hände fiel, musste ich es mitnehmen und ebenfalls durchstöbern. Es war einmal ein ganz anderer Bereich, als derjenige, aus dem ich ansonsten immer Bücher lese. Aber gerade das war das Reizvolle für mich. Bald jeden Tag hat mich dieses kleine Büchlein dann im Bad begleitet. Dafür war es auch gut geeignet, da eine Kurzgeschichte von Suter im Durchschnitt etwa 3 Seiten lang ist. Damit ihr auch einen meiner ersten Eindrücke erfahrt, lest einmal den Klappentext und zwei Zitate zum Buch selbst:
Klappentext: „Business Class spielt auf dem glatten Parkett der Chefetagen, im Dschungel des mittleren Managements, in der Welt der ausgebrannten niederen Chargen, beschreibt Riten und Eitelkeiten, Intrigen und Ängste einer streßgeplagten Zunft.“

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Pressestimmen:
„Die Psychologie der Chefs, private Bewirtung von Kollegen, wer spricht mit wem >ganz ungezwungen< bei einer Party – Suter kennt die Codes, die feinen Abstufungen sozialer Rangfolgen und das lächerliche, oft so durchsichtige Gestrampel, das daraus resultiert.“ Joachim Scholl / Financial Times Deutschland, Hamburg
„Höchst amüsant. Martin Suter kennt sich unter jenen Männern aus, die alle mit hehren Absichten und gepanzerten Ellbogen ins Dickicht der >Business Class< drängen. Wir kleine ethnologische Erkundungen lesen sich seine Kolumnen.“ Martin Zingg / Neue Zürcher Zeitung
Den Pressestimmen kann ich größtenteils zustimmen. Suter scheint sich wirklich gut in dieser Welt auszukennen. Zumindest konnte ich mich bei einigen Geschichten gut einfinden, bei anderen kam mir die Welt wirklich fremd vor, was vermutlich daran lag, dass mir einige Begriffe aus dieser „Chefetagen Welt“ nicht so geläufig waren. Besonders schön waren jeweils die Charakterzeichnungen seiner Protagonisten. Leider hat er es für mich nicht immer geschafft, eine humorvolle Pointe am Ende einer Kurzgeschichte zu platzieren. Diejenigen, bei denen sie mir fehlte, sind vor allem auch diejenigen, die mich enttäuscht haben. Gerade diese überraschenden Wendungen haben diese Geschichtensammlung für mich sehr nett gestaltet.
Auch sprachlich ist Suter bis auf einige Begrifflichkeiten aus dem Management gut und kurzweilig zu lesen. Die Einschränkung meiner teilweisen Zustimmung führe ich vor allem auf die fehlenden Pointen zurück. Aber das hielt sich insgesamt die Waage, so dass ich sagen kann, dass es nicht mein letztes Buch von Martin Suter gewesen ist. Für die Schule fand ich die Geschichten jedoch nicht wirklich geeignet, so dass ich sie schließlich zu meinem privaten Vergnügen gelesen habe. Und da hat es sich gezeigt, dass auch eine Kurzgeschichtensammlung bisweilen sehr gut unterhalten kann. Es muss nicht immer ein Roman sein.

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