Creepers – Die Erkundung eines verlassenen Hotels

Der Thriller „Creepers“ von David Morrell ist ein Thriller, der seinen Namen verdient. Dieses Buch hat mich fast von der ersten Seite an mitgerissen. Teilweise konnte ich das Buch kaum noch aus den Fingern legen, nur um den Fortgang der Handlung zu erfahren.

Klappentext:
„Jeder Schritt könnte dein letzter sein – Ashbury Park, New Jersey: In einer kalten Oktobernacht dringt eine Gruppe von fünf Abenteurern in ein ehemaliges Luxushotel an der Atlantikküste ein. Das Paragon Hotel wurde von einem exzentrischen Millionär erbaut – und es steht seit Jahrzehnten leer. Die fünf Eindringlinge suchen den ultimativen Kick, doch der kommt anders, als sie es sich vorgestellt hatten. In dem halb verfallenen Gebäude ist die Vergangenheit unerwartet lebendig – und hinterhältig. Und sie fordert einen hohen Preis: Die Nacht verwandelt sich in einen Alptraum des Schreckens, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint…“

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Die Handlung der Geschichte gewinnt an immer mehr an Schnelligkeit und Spannung. Zu Beginn wird diese Spannung aufgebaut, da die Erkundung verlassener Gebäude ein verbotenes Unternehmen ist, da dabei immerhin auch ein Hausfriedensbruch begangen wird. Umso interessanter wird es, als dem „Außenstehenden“, der über die Gruppe berichten will, etwas von der Geschichte des Hauses erzählt wird. Denn das Haus wurde komplett dicht gemacht. Das heißt, dass die Türen und Fenster nahezu hermetisch abgeriegelt sind. Nur durch einen Tunnel kann die Gruppe Einlass in das verlassene Hotel bekommen. Die Bilder, die sich den Figuren im Hotel bieten, werden sehr gut und schön beschrieben, so dass der Leser selbst mit auf Entdeckungsreise geht.

Hier ein Beispiel:
„Sie standen in den Schatten eines gigantischen Foyers. Die Decke war so hoch, dass ihre Stirnlampen sie kaum erfassten. Der Fußboden bestand aus schmutzigem Marmor. Am Fuß mehrerer Säulen hatte sich ein Gewirr zerbrochener Möbel angesammelt; Trümmer von Stühlen, Tischen und Sofas, deren einstmals üppige Polsterung verrottet war. […] Einige der Säulen waren von schimmelnden Samtdiwanen umgeben. Prachtvolle Kristalllüster hingen von der Decke.“ (S. 65)

Ich wurde in diesem Fall regelrecht gefangen genommen von der Atmosphäre und den Gegenständen in den Räumen. Das ganze Hotelinnere hatte ich bildlich vor Augen. Der Spannungsbogen wird erhöht, als auf einmal noch jemand im Gebäude zu sein scheint. Ist noch eine Gruppe unterwegs und will sich das Hotel ansehen? Oder wartet etwas ganz anderes auf die Protagonisten?

Von nun an gleicht die Handlung fast einem Showdown im Film. Wie in einem spannungsgeladenen Film wechseln sich die Bilder ab und die Geschichte nimmt eine derart rasante Fahrt auf, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ob es dabei noch zu 100% logisch war, was alles erzählt wurde, konnte ich nicht mehr überprüfen. Ich war regelrecht gefesselt. Jedoch wurde alle Stränge gut am Ende zusammengeführt, so dass das Ende des Thrillers rund war.

Dieser Roman verbindet Fiktion und ein wenig Realität. Denn es gibt diese „Creeper“ wirklich. Jedoch nennen sie sich in der Regel „Urban Explorer“. Wenn man im Internet nach diesen „Forschern“ sucht, wird man in der Regel unter „Urban Exploration“ oder auch „Urbex“ fündig. Sie erkunden verlassene Gebäude, z.B. alte Krankenhäuser, Bergbausiedlungen, Hotels usw., die schon seit Jahrzehnten leer stehen, in denen die zurückgelassenen Gegenstände jedoch noch an das Leben, das in diesen Gebäuden einmal existiert hat, erinnern. Es ist die Reise in eine verlassene Welt, die bereits von der Natur wieder vereinnahmt wird. Dieser Aspekt hat mich an diesem Thriller sehr interessiert. Denn auch für mich sind diese verlassenen Orte magisch und atmen noch den Duft vergangener Zeiten. Wer sich auch etwas näher mit diesen „Creepern“ beschäftigen will, dem lege ich folgende Links ans Herz:

Urbex Website mit Bildern
oder auch ein Film, von denen sich auf Youtube mehrere finden:
Erkundung einer Ärztevilla

Fazit:

Für Thrillerfans, die sich gerne mitreißen lassen, eine unbedingte Empfehlung. Ich bin schnell in die Geschichte hineingezogen worden und die verlassene geheimnisvolle Atmosphäre ist umfassend. Denn die Creeper kommen der Vergangenheit näher, als ihnen lieb ist. Ein Film zwischen zwei Buchdeckeln wie ich es bisher nur bei Thrillern von Sebastian Fitzek erlebt habe.

Wer Interesse hat, kann sich noch den Trailer zum Buch ansehen, den ich jedoch nicht allzu gelungen finde:

Ein Gedanke zu „Creepers – Die Erkundung eines verlassenen Hotels

  1. Hab das Buch gleich mal auf die immer länger werdenden Liste von „zu lesen“ aufgenommen. Nachdem ich gerade „Shining“ zu Ende gelesen habe, passt „Creepers“ wohl perfekt dazu 😉 Danke für den Tipp!

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