Irrlichter – Ein Worpswede Krimi

„Irrlichter“ sprang mich am Bücherregal an. Mein Beuteschema im Bereich Bücher liegt nicht unbedingt bei deutschen Regionalkrimis, aber Worpswede als Handlungsort hat mich neugierig gemacht. Bei Recherchen über Rainer Maria Rilke bin ich bereits als Schülerin über das Dorf Worpswede gestolpert, das vor allem wegen seiner Künstlerszene bekannt war. Angesehen habe ich mir das Dorf noch nicht, aber das kommt vielleicht noch. Ich hatte die Hoffnung, dass Beyersdörfer das Küstlerkoloniethema gut einbaut und mich damit auch mitzieht. Zudem weckte der Klappentext mein Interesse:

„Ein raffinierter, atmosphärischer Kriminalroman rund ums Teufelsmoor – Worpswede im kühlen Juni. Ex-Großstädter Alexander Laroche ist der stolze erste Bewohner einer neuen Luxus-Anlage am Rande des idyllischen Künstlerdorfes. Doch kaum angekommen, sieht er nachts Lichter, die nicht brennen dürften. Hört Schreie, die er nicht hören will. Und stößt auf eine Leiche am Baum, dir dort nicht hängen sollte…“

sdr

Helga Beyersdörfer lässt ihre Figuren in dieser zumeist nicht fiktiven Umgebung agieren, nur ein Ort, die Park Residenz, die ein wichtiger Handlungsort ist, ist auch erfunden.  Der Protagonist Alexander Laroche ist ein ehemaliger Lehrer, der vor einem Neuanfang steht. Er hat seine Liebe zu Worpswede schon früh entdeckt und wird in dem Dorf auch gut aufgenommen. Seine wichtigsten Bekanntschaften sind der Junge Julian, ein Barbesitzer und ein Künstler.

Am Anfang baut Beyersdörfer eine etwas unheimliche Atmosphäre auf, die sie für mich aber nicht ganz halten konnte. Es passieren mehrere Morde und nach und nach deckt Laroche immer mehr Puzzleteile auf, die zur Lösung des Falles führen. Leider konnte ich den Täter schon früh erahnen und die kleine Liebesgeschichte, die als Nebenhandlung läuft, kann mich nicht ganz versöhnen. War der Beginn der Geschichte noch stark, verliert sie mit ihrem Fortschreiten den Reiz für mich. Die Lösung am Ende selbst wird zudem etwas verworren dargestellt und war in Ordnung, aber mit fehlte dabei die Nachvollziehbarkeit. Zudem kam das Thema der Künstlerkolonie für mich etwas zu kurz.

Mein Fazit: Ein lockerer und leicht zu lesender regionaler Kriminalroman mit einer teilweise guten Atmosphäre. Diese erzielt Beyersdörfer vor allem über die Landschaftsbeschreibungen im Nebel. Das Nebelthema steht auch im Mittelpunkt. Jedoch kann ich diesen Roman keinen anspruchsvollen Lesern empfehlen, dafür fehlt der Geschichte noch die letzte Prise Raffinesse und Ausgestaltung.

Ein Gedanke zu „Irrlichter – Ein Worpswede Krimi

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